Wir kamen abends an unserem Strand an und brachten gerade unser Gepäck zur Unterkunft. Ich trug den Rucksack auf dem Rücken, der noch in eine Regenhülle eingepackt war. Beim Laufen griff ich hinter mich und spürte etwas hartes, schokoladentafelgroßes zwischen Rucksack und Hülle.
Mein erster Gedanke war: Drogen! Jemand hat mir ein Päckchen Opium in den Rucksack gepackt! Ich holte den Gegenstand raus – und hielt in ziemlich neues IPhone in Händen.
Wir begannen gleich zu überlegen, wie es bloß in den Rucksack kam – am wahrscheinlichsten fand ich noch, dass es auf dem Schiff (dort wurde das Gepäck gestapelt) aus einer Tasche fiel und zwischen Rucksack und Hülle rutschte.
Das IPhone war nicht kennwortgeschützt, so konnte ich nachsehen, ob ich etwas über den Besitzer herausfinden würde. Mehrere E-Mail-Accounts, Online-Banking-Zugangsdaten, Führerscheinkopie und weitere persönliche Daten waren auf dem Telefon, alles ungesichert, remote wipe hätte ich ausschalten können. Ich schrieb dem Besitzer eine E-Mail, neugierig, wie und wo er das Telefon verloren hat und fragte, wie ich es ihm zukommen lassen sollte. Er war ziemlich perplex und nicht mehr damit gerechnet, sein Handy je wieder zu sehen. Während wir von Chiang Mai nach Bangkok flogen, flog er in entgegengesetzte Richtung. Sein Telefon verschwand zusammen mit einer Sonnenbrille, offensichtlich wurde es von Flughafenpersonal aus seinem Rucksack geklaut. Wahrscheinlich hat der Dieb es fallen gelassen in einen Gepäckhaufen und zufällig landete es in unserem Gepäck.