Ko Jum schon mehr als eine Woche ist hier vergangen, wir werden noch drei weitere Tage hier bleiben, bevor wir uns gen Norden auf eine längere Reise machen: per Boot nach Ko Phi Pi und weiter nach Phuket, von dort fliegen wir nach Chiang Rai mit Umstieg in Bangkok, um dann mit dem Bus nach Chiang Khong weiterzufahren. Chiang Khong ist eine Grenzstadt am Mekong und wir werden den Mekong überqueren ins laotische Huay Xai, da unser 60-Tage-Visum ausläuft. Vor Ort entscheiden wir dann ob wir eine 2-tägige Mekong-Flussfahrt durch Laos (nach Luang Prabang) machen (es gibt hierfür Luxusboote für schlappe 450USD und einfache slow boats für etwa 25EUR) – wenn wir denken, dass das für die Kinder machbar und nicht zu langweilig ist, dann wollen wir die Fahrt sehr gerne machen. Im Anschluß geht’s auf jeden Fall nach Chiang Mai, da werden wir ab dem 27. März sein und Marlenes Kitakumpel Koray mit seiner Mutter Carola treffen.
Ko Jum ist sehr ruhig, die Hauptsaison ist vorüber und es tummeln sich nur wenige Farangs auf der Insel. Wir sind im nördlichsten Resort (Bonhomies’s) am Weststrand untergekommen, haben eine geräumige Hütte, keine 20m vom Strand entfernt und sind, abgesehen von einem älteren, schottischen Namensvetter, der mit zwei E-Gitarren und einem Verstärker hier wohnt, die einzigen Gäste. Der Resortvater ist nach Bangkok gefahren und ein junger Mann kümmert sich nun um die Anlage, hingebungsvoll liegt er auf einem Kissen und schaut einen Film nach dem anderen auf dem großen Wandbildschirm, gießt ab und zu spärlich wachsendes Grünzeug und reicht uns kühles Bier aus dem Kühlschrank. Der Koch ist weg und die Küche zu, so dass wir quasi Dauergäste im benachbarten Luboa Hut sind, einer gemütlichen Anlage mit sehr netten Betreibern, leckerem Essen und angenehmen Gästen, auch Familien mit kleinen Kindern kommen gerne her.
Wir lungern im Strandrestaurant oder hängen am Strand rum, was Marlene und vor allem Milan großen Spaß bereitet, er krabbelt blitzschnell den endlosen Strand entlang und beginnt nun auch sich dauernd hochzuziehen und freut sich dabei sehr. Schnorcheln lässt es sich hier gut, wobei man dazu ein ganzes Stück rausschwimmen muss oder mit dem Kajak rausfahren. Am späten Nachmittag bauen die Leute vom Luboa Hut ein Beachvolleyball-Netz auf und alle, die Lust haben, spielen. Ich spiele auch sehr gerne mit und freue mich, mal meinen Körper anstrengen zu können. Zu den vielen Fahrzeugen, mit denen wir im Urlaub gefahren sind, kam ein neues hinzu, nämlich der Motorroller. Wollten wir eigentlich nicht machen und hatten etwas Schiss, nun macht es uns aber großen Spaß, im Thai-Style als Familie rumzufahren: Marlene sitzt ganz vorne und hält sich am Lenker fest, ich fahre und dann kommt Anja mit dem um den Bauch geschnallten Milan. So können wir die Insel auf ihren spärlichen “Straßen” erkunden.
Es gibt ein paar ursprüngliche Dörfer, fernab des Tourismus, v.a. das Fischerdorf Ban Ko Pu gefällt uns gut, auch wenn es klein und ärmlich ist und keine Sehenswürdigkeiten besitzt. Man kann dort lecker Seafood essen, dem Dorf bei seinem Dösen und Treiben zusehen und die Dorfkinder freuen sich immer sehr über die blonden Kinder und machen um Marlene viel Aufsehen und wollen sie alle anfassen. Vor ein paar Tagen haben wir uns die Dorfschule angesehen und durften auch in ein Klassenzimmer reinschauen. Die Kinder waren sehr lustig und niedlich. Die ganze Dorfbevölkerung trägt ausschließlich Fussballtrikots (auch die Frauen), entweder vom heimischen FC Ko Pu oder von europäischen Teams, ManU, Bayern und Dortmund sind sehr beliebt, die Spielernamen auf dem Rücken sind lustigerweis immer in Devanagari Thai-Schrift gedruckt.