Die ersten Tage Ko Tao

Jetzt sind wir schon fünf Tage hier und das am Hauptort Sairee Beach. Unsere Unterkunft (Sairee Hut) wollten wir eigentlich nach zwei Tagen verlassen, weil uns etwas ruhigeres und günstigeres vorschwebt, nun sind wir noch immer hier und bleiben auch noch 4-5 Tage.
Die Anreise hat die Kinder doch etwas mitgenommen, sie (vor allem Marlene) haben keinen Bock, alle 1-2 Tage das Revier zu wechseln und sich neu orientieren zu müssen.
Marlene liebt den Pool in unserem Resort, nicht zuletzt deshalb bleiben wir hier, Anja beginnt morgen ihren PADI Open Water Tauchkurs, der drei volle Tage dauert und ich werde mich auch über den Pool freuen, da er die Kinderbetreuung doch erleichtert.
Sairee ist voll mit jungen Backpackern, die Party machen (wollen) – der Ort ist ein globalisierter Backpacker-Ort, scheinbar beliebig austauschbar. 80-90% sind wohl gleich wie an anderen solchen Orten in der Welt und 10-20% sind dann kulturell eigen. Scheint erstmal nicht sehr Kleinkind-kompatibel, geht aber doch gut, wir gehen ja nicht in die Cocktails-in-Eimern-für-5-EUR-Bars und vom Nachtlärm kriegen wir nicht viel mit. Die vielen Mopeds, mit denen die Touris rumrasen nerven etwas.

Wir haben schöne Ecken und Bars gefunden, heute waren wir gut thailändisch essen in einem schäbigen Laden und wir haben endlich Klebereis mit Mango und Kokossoße gegessen – wie lecker ist das denn!

Vorgestern haben wir mit dem Taxi Boot mehrere ruhige Buchten erkundet, manche sind von Land kaum zu erreichen. Die letzten Tage auf der Schildkröteninsel wollen wir dann abgeschieden in der Sai Daeng Bucht verbringen, da gibt’s eine Tauchbasis, ein Restaurant und ein paar Hütten, wenige Leute und sonst nix.

Mehr schreiben wir bestimmt in den nächsten Tagen, wobei Anja jetzt abends immer ihre Tauchlehrvideos schauen und in ihrem Buch lernen muss und daher eher weniger Zeit zum bloggen hat.

Nachtrag zu Im Wunderland

Passend zu unserem Alice Feeling haben wir uns in Bangkok direkt auf die Suche nach der Königin und dem hier stark präsenten König gemacht – er schaut von vielen Wänden herunter, wird von vielen Thailändern und Thailänderinnen hoch verehrt, ist auf jedem Geldschein abgebildet, er trägt den wunderschönen Namen Bumibhol (oder auch Bhumipol) und wenn er beleidigt wird, dann lässt er zwar keine Köpfe abschlagen, aber es werden doch bis zu 15 Jahren Haftstrafen erteilt. Wir haben das königliche Schloss gefunden wie David bereits berichtete. Ich hatte erst etwas Angst um David, der in seiner geliehenen Löwen-Hose wirklich jeden Geschmack beleidigte – man kann ja nicht wissen, wie der König das aufnimmt, wenn sich jemand in solchem Gewande nähert. Ist aber alles gut gegangen. Zur großen Enttäuschung von Marlene haben wir leider weder König noch Königin angetroffen. Marlenchen fand für diesen Umstand drei mögliche Erklärungen: entweder sei der König gerade zum Pizzaessen verabredet, oder er telefoniere oder aber er mache gerade einen Staatsbesuch bei seinem Freund, dem König von Lummerland.

Wusstet ihr übrigens, dass Bumibhol das weltweit am längstem regierende Staatsoberhaupt ist? Seit dem 9. Juni 1946 sitzt er auf seinem Thron – was für ein Sitzfleisch. In seiner Freizeit soll er Saxophon spielen und komponieren. Wenn sich das alles nicht nach Wunderland anhört. Da bleibt mir nur noch, Wiglaf Droste zu zitieren: 

Bhumipol ist mein Mann. Seit Zoppo Trumpp und Ivar Buterfas hat kein öffentlicher Mensch allein Kraft seines Namens mir so ans Herz gefasst. Singen will ich zum Lobe König Bhumipols: Es fühlt sich König Bhumipol / Im Bett nur ohne Gummi wohl. / Gern isst der König Bhumipol / Den Riesenschirmling Parasol, / Und Weiß- und Rot- und, glaubst du wohl, / Spitz-, Rosen-, Grün- und Blumenkohl. / Dann trinkt er etwas Alkohol / Und schläft. Der König Bhumipol. / So sorgt für sein und aller Wohl / Der Gummikönig Bhumipol.

Lange Reise nach Ko Tao

Eigentlich wollten wir schon in Ko Tao sein – wir haben zwei Reisetage dafür eingeplant, es werden nun drei. Das Schnellboot in Chumphon um 13h haben wir knapp verpasst, nun nehmen wir das nächste Boot am Sonntag um 7h.

Die Busreise von Bangkok nach Prachuap Khiri Khan (300km, 5h) lief gut, der Bus war vielleicht zu einem Drittel besetzt, wir waren die einzigen Farang. Unser Eee PC ist ein Segen – wenn Marlene knatschig wird, packen wir es aus und lassen sie Sendung mit der Maus schauen und schon dauert die Busfahrt nicht mehr so lange. Drei Mal kamen junge Frauen an unsere Plätze, um Marlene lachend etwas zu Essen zu schenken – wenn wir wieder zurück in Berlin sind, wird sie sich daran gewöhnt haben, also enttäuscht sie bitte nicht!

Prachuap hat einen schönen, langen Strand mit ein paar vorgelagerten Inseln, die Stadt selber fand ich auf den ersten Blick eher hässlich – auf den zweiten und dritten Blick hat sie durchaus gefallen. Hierhin verirren sich kaum ausländische Touristen (an den Wochenenden dafür wohl viele Thais – wir haben aber kaum welche gesehen. Zwei etwas schräge schweizer Pärchen, etwa in den 50ern (die beiden Frauen waren Zwillinge und trugen immer exakt dasselbe, egal ob Bikini, Abendkleidung oder nachts Morgenrock, Gesichtsmaske und Haarschmuck) erzählten mir, dass sie seit 30 Jahren nach Thailand fahren und dass Prachuap der schönste Ort sei.

Am Strand von Prachuap

Wir stiegen aus dem Bus in eine Art Tuk Tuk (hier ein Moped mit großer Seitenfläche für Gepäck und uns) und fuhren in ein Gästehaus am Strand, war einfach, aber OK.Wir sind dann direkt über die Straße an den Strand,

Milan im Sand

Marlene war glücklich und Milan hat Sand in großen Mengen erfühlt und erschmeckt. Abends haben wir dann 100m weiter lecker gegessen (Seegetier), der Thaisalat verursachte Schweiß- und Tränenstöme und war echt sehr lecker.

eine Art Tuk Tuk - auf dem Weg zum Bus

Morgens dann um 7h aufstehen, packen, frühstücken und mit dem Tuk Tuk zur Busstation. Am Abend vorher war ich noch dort um mich nach den Abfahrzeiten zu erkundigen, jetzt hieß es plötzlich 9.30h statt am Vorabend 9h und ich sah schon unsere Fähre ohne uns davon fahren. Der Bus war gerappelt voll, mehr Leute, als Sitze, außer uns zwei österreichische Rentner, sonst Einheimische. Wir bekamen nur zwei getrennte Plätze mit den Kindern auf dem Schoß, die 3h Busfahrt gingen dennoch relativ rasch vorbei. Der Busbegleiter sagte mir noch (genauer einer anderen Frau, die englisch sprach), dass er uns ein Taxi zum Pier organisiert – ich hoffte wieder etwas mehr, dass wir es noch rechtzeitig schaffen würden. In Chumphon ausgestiegen war schnell klar, dass wir das 13h-Boot nicht mehr kriegen würden. Ein Taxi (großes Tuk Tuk) stand zwar schon da, der Fahrer sagte jedoch. dass der Pier 30km entfernt sei und das sei in 30 Minuten nicht zu schaffen. So entschieden wir uns, zu einer Unterkunft (M.T. Resort) direkt neben dem Lomprayah Pier zu fahren, damit wir am nächsten Morgen gleich um 07h auf’s Boot können. Die Entscheidung war eine gute – das Resort ist schön, der Bungalow etwas eng, dafür das Meer toll. Milan war zum ersten Mal richtig im Meer und das mit großer Freude, mit Marlene sind wir Kajak gefahren – das Wasser ist so warm, ich kann es kaum glauben.
[Update: die Nacht war nicht toll – die Betten schlecht und nicht sehr sauber, hatten auch schon Bewohner. wenn auch keine Wanzen]

Der Wecker für morgen steht auf sympathischen 05.45h, um 06.30h gehen wir auf’s Boot – dafür sind wir um 08.30h auf Ko Tao, wo wir wohl für drei Wochen bleiben…

(Bilder gibt’s morgen – hier ist das Netz so lahm…) – Bilder sind hochgeladen

Im Wunderland

Wie Alice sind wir in Bangkok angekommen – mit dem Flieger durch einen Zeittunnel gerutscht, schlaflos aus dem menschenleeren Cyberflughafen rausgestolpert und auf einmal mittendrin im Wunderland – in der riesigen Stadt, in der auf einmal alles anders ist. Eine schwüle Hitze, die sofort den Schweiß laufen lässt. Die fremde Sprache und die fremden Zeichen. Die buntesten Taxis, die ich je gesehen habe – Marlene und ich stehen besonders auf die in pink. Verrückter Verkehr zwischen Hütten, Hochhäusern und Tempeln. Überall gibt es kleine Küchenstände auf der Straße, die alles anbieten, vom leckersten Thaicurry, zuckertriefenden Süßigkeiten bis zu ungeahnten Nahrungsmitteln, deren möglicher Geschmack meine Vorstellungskraft übersteigt. Aber wir haben ja jetzt viel Zeit alles zu probieren und trotz ihrer Furcht vor Chili hat auch Marlene schon viel gekostet. Auf dem Dach des Guesthouse haben wir sogar schon verrückte Kaninchen entdeckt. Was mich nach den ersten drei Tagen in Bangkok vielleicht am meisten beeindruckt hat, ist die Freundlichkeit der Menschen im “Land des Lächelns” – hört sich stereotyp an, aber das Strahlen und die Herzlichkeit ist umwerfend und sehr ungewohnt nach Winter in Berlin. Die Leute aus dem Phranakorn Nornlen sind umwerfend nett, aber auch die Unbekannten auf der Straße sind so freundich und hilfsbereit und ich habe einfach noch nie in so viele strahlende Gesichter geblickt, wohin wir auch kommen. Vielleicht liegt es daran, dass wir mit den Kindern unterwegs sind, die von wildfremden Menschen auf der Straße geherzt werden. Marlene war von dem Überschwang etwas geschockt und konnte gar nicht einordnen, warum so viele Menschen sie umarmen und beschenken oder fotografieren wollen. Jetzt hat sie die Regel aufgestellt, dass nur noch David und ich von ihr Fotos machen dürfen und wenn es ihr zu viel wird, dann flieht sie auf unseren Arm. Und Milan lächelt einfach immer zurück, findet es lustig, wenn Leute für ihn Quatsch machen. Er ist vor allem glücklich, dass er dank der Hitze immerzu mit seinen nackten Füßen spielen kann.

Durch den Spiegel … im TukTuk

3 Tage Bangkok

Die Zeit hier vergeht schnell – wir sind nun schon den dritten Tag in Bangkok, morgen fahren wir in den Süden, in zwei Etappen nach Ko Tao. Wir haben leider keine Zugtickets mehr bekommen (am besten 10 Tage vorher buchen!) und müssen nun auf einen Bus ausweichen.

Mit den Kindern sind wir recht langsam, sie sind auch noch ziemlich geschafft von der Zeitumstellung und dem anderen Klima. Die Thais sind verrückt nach beiden Kindern, ständig werden sie angefasst, angesprochen oder sogar beschenkt.  Bestimmt ein Dutzend Mal wollten sich gestern Leute zusammen mit Marlene fotografieren lassen und haben sich gefreut wie Schnitzel, wenn es klappte.

Die Flug verlief ruhig, wenn auch mit wenig bis gar keinem Schlaf. In Bangkok angekommen, fuhren wir mit dem Airtrain und Taxi in unser Hotel. Der Airtrain fährt nonstop in die City, 30km in 14 Minuten – nach Schönefeld können wir noch lange auf so eine Verbindung warten!

Unsere Unterkunft (http://www.phranakorn-nornlen.com) könnte nicht besser sein, sehr nett und gute Atmosphäre, leckeres Essen, viel Grün und Platz für Kinder.

Gestern sind wir nach dem Frühstück zum nächsten Pier gelaufen und dann den Chao Phraya mit dem Expressboot herunter(?)gefahren. Am Chang Pier ausgestiegen, sind wir zum Königspalast gelaufen.

In der Palastanlage gilt eine Kleiderordnung (die jedoch flexibel ausgelegt wird), ich habe mir eine lange Hose leihen müssen (als König von Thailand wäre meine erste Amtshandlung sicherlich das Verbot solch geschmackloser Kleidung).

In der Anlage haben wir uns dann nur den Wat Phra Keo angesehen, mehr wollten die Kinder nicht. Eine sehr eindrucksvolle und prächtige Tempelanlage – geradezu verschwenderisch geschmückt.

 

 

Auf dem Rückweg sind wir zum ersten Mal Tuk Tuk (Motorradrikscha) gefahren, was uns allen Vieren viel Spaß gemacht hat.